Wachtel - kleiner Hühnervogel im großen Bruch

Wachtel, 04.07.2015
Wachtel, 04.07.2015

Wachteln findet man noch im Oderbruch. Dennoch wird der Bestand an rufenden Vögeln immer geringer. Sie bevorzugt deutlich die schüttereren Getreidefelder und jene mit geringeren Herbizid und Pestizideinsätzen. 

Die Wachtel lebt zu verdeckt, um Angaben zum Bruterfolg machen zu können. Es ist jedoch nahe liegend, dass die Erfolge um so geringer sind je weniger Nahrung durch den Gifteinsatz vorhanden ist.


Interessant ist die Variationsbreite der Gesichtszeichnung, wie sie schon an diesen beiden Individuen deutlich wird. Die obere dunkelkehlige Variante ist schon recht selten. Sieh hierzu das Zitat aus der einschlägigen Literatur, was einen Einen Einblick in die Typverteilung einer Untersuchungsreihe erlaubt:

aus dem Handbuch der Vögel Mitteleuropas des Herausgebers Glutz von Blotzheims Band 5 Seite 286:

".....Individuelle Variation: Die Gesichtszeichnung und -färbung der F von
C. C. Coturnix variiert beträchtlich (Abb. 43, nach Bälgen des Nat. hist. Mus.
Wien und CHIGI, AGOSTINI& ROTONDI1934). Dabei steht vorerst nur fest, daß
junge M. helle und alte intensiver getönte und (oder) stärker gezeichnete Kehle haben
(HEINROTH3, 1927/28*; CHIGI, AGOSTINI& ROTONDI1934), doch ist ungeklärt,
ob das Muster sich nach dem 1. Lebensjahr noch weiter verändert. WARGA(1931),
der 273 im Frühjahr in Ungarn gefangene M. untersuchte, fand 154 (56,5%) ,,Kreuzwachteln“, 74 (27,1%) rot- und 27 (9,8%) dunkelkehlige sowie 18 (6,6%) zwischen
diesen Haupttypen vermittelnde Vögel. Nach Angaben über kleinere Serien scheinen dunkle Varianten weiter nördlich seltener, bei den südlicheren Populationen
von C. c. coturnix aber häufiger zu sein. Bei einem Vergleich mit anderen Rassen
fanden BENSON& IRWIN(1966) bei C. c. coturnix (n = 99) 14%, bei C. c. africana
(n = 89) etwa 50% und bei C. c. erlangeri (n = 61) 90% rotkehlige F . Vor allem
rotkehlige M. scheinen öfters durch intensiv rostrote Flankenstreifung (ohne dunkle
Marken) abzuweichen und erinnern dann an C. c. africana oder (bei gleichzeitigem
Ausfall der dunklen Kehlzeichnung) an C. japonica (CHIGI, Bull. Soc. Zool. Ital. 6,
1905; CAVAZZA1911, 1912). ...."